Blinder Social-Media-Aktionismus in der Reisebranche?

Nur ein „Nice to have“ – so lautet das Urteil des Chefs der Flug- und Hotelsuchmaschine Swoodoo zum Nutzwert von Social Media in der Tourismusindustrie. Anlässlich der Internationalen Tourismus-Börse (ITB), der weltgrößten Fachmesse für die Reisebranche, die noch bis Sonntag, 11. März, in Berlin stattfindet, stellt sich Dr. Christian Saller gegen den allgemeinen Hype der Industrie rund um soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Social-Media-Plattformen seien für Reiseveranstalter und -mittler allenfalls eine attraktive Visitenkarte. Mehr Verkauf sei dadurch jedoch bisher nicht zu generieren.

„Wenn es um Social Media geht, herrscht in der Touristik Aktionismus“, sagt Saller. „Jeder möchte dort vertreten sein – der Nutzen für den gewünschten Abverkauf ist jedoch fraglich.“ Als überbewertet sieht Saller auch die Bedeutung der Boom-Plattform Facebook für die Tourismusindustrie, denn die Anzahl der Fans stehe oftmals in keinerlei Verhältnis zu den monatlichen Verkaufszahlen. Viele Reiseportale verfügten lediglich über einige hundert oder tausend Anhänger, eine verschwindend kleine Anzahl angesichts der siebenstelligen Anzahl von Flug- und Reisebuchungen monatlich.

Auch den Wert von Verkaufsaktionen auf Social-Media-Seiten bezweifeln die Verantwortlichen der Metasuchmaschine Swoodoo. „Klassische Kanäle für Abverkaufs-Aktionen wie Newsletter-Marketing sind hier immer noch der Königsweg. Erfolgreiche Verkaufsaktionen über Social Media in der Tourismus-Industrie sind mir nicht bekannt“, sagt Saller. Eine Präsenz auf Facebook und Co. sei in erster Linie eine Image-Pflege für eine überschaubare Gruppe von Fans anstatt eines effektiven Instruments für den Abverkauf von Tickets oder Reisen.

www.swoodoo.com