Black Friday: Tipps für Händler und Werber

Das Konsumfest um den Black Friday steht vor der Tür und die richtige Strategie will gut überlegt sein. Wir haben einige Tipps für Unternehmen zusammengetragen.
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Das Black-Friday-Wochenende ist das umsatzstärkste Shopping-Event im Jahr. (© Unsplash)

Die Erwartungen, was die Absätze zum diesjährigen Black Friday angeht, scheinen ambivalent. Auf der einen Seite befindet sich der private Konsum in Deutschland seit längerem auf dem Tiefpunkt und Rabatte sind nicht erst zum Black Friday ein Mittel der Wahl, um Produkte abzuverkaufen. Zum anderen planen laut einer Umfrage von Idealo knapp zwei Drittel der befragten Konsument*innen, am diesjährigen Black Friday auf Schnäppchenjagd zu gehen – ein Anstieg von knapp zehn Prozent. Auch das maximal veranschlagte Budget steigt von 280 auf 319 Euro.

So oder so: Unternehmen sind besser gut vorbereitet, um sich gegen die Konkurrenz beim diesjährigen Konsumfest durchzusetzen. Wir haben einige Tipps zusammengetragen.

Früh, gezielt und diversifiziert

Scayle, ein Enterprise-Shop-System für B2C, hat vier Tipps für eine erfolgreiche E-Commerce-Strategie parat. Der erste lautet: Früh starten, den Peak clever nutzen und schnell reagieren. Um den Black Friday werden die Costs per Click merkbar ansteigen. Es empfiehlt sich deshalb, schon vor dieser Zeit günstiger Werbekampagnen zu fahren und so schon im Voraus die Reichweite hochzufahren. Nach den Aktionstagen sollte die Kampagne allerdings schnell zurückgefahren werden, da meist erst einmal ein Nachfrageeinbruch zu verzeichnen ist.

Als Zweites empfiehlt Scayle, sich genau zu überlegen, was das verfolgte Ziel ist. Für optimierte Margen statt Umsatz sei eine Flat-Rate für Rabatte, also zum Beispiel 25 Prozent auf alles, nicht das beste Mittel. Dies führe zu starken Nachlässen bei Bestsellern, steigere aber auch die Slow-Seller nicht wirklich. Besser sei es, unterschiedliche Rabatte auf bestimmte Artikel zu gewähren.

Tipp drei rät zu kreativer Diversifizierung: Um verschiedene Zielgruppen anzusprechen, sollten Angebote in unterschiedlichen Ansichten, Kombinationen oder Umgebungen präsentiert werden. Wichtig sei zudem, dass die Präsentation an jedem Einstiegspunkt der Customer Journey auf der Website zu sehen sei – etwa durch personalisierte Banner oberhalb der Navigation.

Der vierte Ratschlag zielt auf eine Reduktion des Risikos bei der Aktion. Es sollte im Voraus klar festgelegt werden, wie bei Notfällen außerhalb der regulären Bürozeiten technische Probleme gemeldet und gelöst werden können, wer für angebotsbezogene Probleme zuständig ist und wer kurzfristige Anpassungen im Marketing vornehmen kann, so die Empfehlung. Darüber hinaus sei es sinnvoll, vor den Spitzenzeiten und bei größeren Anpassungen während der Aktionen Tests durchzuführen, die sicherstellen, dass alles reibungslos funktioniert.

Social Media und Influencer Marketing

Social Media ist bei der Kundenkommunikation heutzutage unerlässlich – vor allem Videocontent. Die Marketingplattform HypeAuditor analysiert die verschiedenen Kommunikationskanäle, über die Unternehmen den Konsument*innen ihre Angebote mitteilen können. Eine herausragende Rolle spiele dabei Instagram: 2022 seihen hier rund 20 Millionen User*innen erreicht worden.

Noch effektiver als die Rabatte selbst zu kommunizieren, sei eine Zusammenarbeit mit Influencer*innen. Im vergangenen Jahr seien so bei nicht halb so großer Postzahl etwa 16 Millionen User*innen erreicht worden. Während Marken auf eine Engagement-Rate von 0,6 kamen, waren es bei Influencer*innen 1,6.

Wichtig ist immer auch, die Zielgruppe zu kennen. 2022 war HypeAuditor zufolge der Großteil der Zuschauer*innen (72 Prozent) zwischen 18 und 34 Jahren. Die Mehrheit (61 Prozent) waren weiblich. Die größten Kategorien waren im vergangenen Jahr „Beauty“, „Clothing & Outfits“ und „Fashion“.

Die Contentform mit der größten Reichweite auf Instagram seien Reels. Natürlich sind die Kurzvideos aber auch jenes Format, das den größten Produktionsaufwand benötigt. Wer den größten Return-on-Invest erzielen möchte, sollte also nicht nur die richtige Zielgruppe definieren – sondern auch jene Influencer*innen, mit deren Hilfe sich diese am besten erreichen lässt, so die Marketingplattform.

SEO-Optimierung für mehr Sichtbarkeit

Neben weiteren Tipps, die hier zuvor beschriebenen sehr ähneln, betont die Löwenstark Digital Group die Wichtigkeit der SEO-Optimierung. Damit die eigene Seite von Suchmaschinen wie Google prominent angezeigt wird, gilt es, diese an aktuelle SEO-Trends und -Algorithmen anzupassen.

Da Suchmaschinen jedoch Zeit benötigen, um Webseiten zu indexieren und zu bewerten, ist dieser Punkt eher als Teil einer mittel- bis langfristigen Strategie zu sehen.

Brand Safety und Suitability im Blick

Double Verify betont die Notwendigkeit, Brand Safety und Suitability im Auge zu behalten und etwa die Platzierung von Anzeigen einer Marke in einer ungeeigneten Umgebung zu vermeiden.

Das Unternehmen stellte in Analysen fest, dass Verstöße dieser Art 2022 besonders um Ereignisse wie den Black Friday herum stark anstiegen – um 171 Prozent im Vergleich zu normalen Shoppingtagen. Gleichzeitig sei festgestellt worden, dass die Verstöße eine deutlich geringere Sichtbarkeit aufwiesen. Um solche Vorfälle zu vermeiden, lautet die Empfehlung, ein ganzheitliches Überprüfungssystem einzuführen und so das Risiko für Schäden des Markenimages zu minimieren.

(fs, Jahrgang 1998) studiert nach einem halben Jahr in der Redaktion des „Nordschleswigers“ in Süddänemark den Master Sozioökonomie und ist seit Januar 2023 Werkstudent bei der absatzwirtschaft. Neben einem breiten Interessensspektrum findet er progressive Themen besonders spannend: Nachhaltigkeit, Sozialunternehmertum oder New Work sind dazu nur einige vieler Buzzwords.