Black Friday: Kunden geben nicht mehr aus als 2023

Weniger Verbraucher planen in diesem Jahr, Black-Friday-Schnäppchen aktiv zu kaufen. Dennoch bleibt die Rabattschlacht für den Handel ein Milliarden-Geschäft – mit gedämpften Wachstumschancen.
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Dieses Jahr findet der Black Friday am 29. November statt. (© Markus Spiske/Unsplash)

Der Countdown zum Black Friday läuft, doch das Interesse der Verbraucher an den Schnäppchentagen scheint leicht zu schwinden. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass zwar viele Menschen weiterhin auf Rabatte setzen, die Erwartungen an steigende Ausgaben jedoch zurückhaltender ausfallen.

Nach einer Prognose des Handelsverbands Deutschland (HDE) wird für die Rabattaktionstage rund um den 29. November ein Umsatz von 5,9 Milliarden Euro erwartet. Dies entspricht einem moderaten Niveau, besonders im Vergleich zu früheren Jahren, in denen teils zweistellige Wachstumsraten erzielt wurden. Im Jahr 2023 stiegen die Umsätze um sechs Prozent, in den Jahren zuvor waren es oft mehr als 20 Prozent.

Rückläufiges Interesse am Black Friday

Die Zahlen basieren auf einer Befragung des Handelsforschungsinstituts IFH Köln unter 1.100 Menschen ab 20 Jahren, die online einkaufen. Laut der Umfrage planen 46 Prozent der Befragten, die Rabatte zu nutzen – drei Prozentpunkte weniger als 2023. Viele Konsumenten greifen dabei gezielt nach Weihnachtsgeschenken, doch auch hier macht sich eine spürbare Kaufzurückhaltung bemerkbar.

„Auch rund um die Aktionstage ist die allgemeine Kaufzurückhaltung zu spüren“, sagte der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Der jahrelange Aufwärtstrend der Umsätze habe sich deutlich abgeschwächt und komme in diesem Jahr „auf hohem Niveau zum Stillstand“.

In Deutschland gehören Black Friday und der darauffolgende Cyber Monday mittlerweile zu den umsatzstärksten Tagen im Einzelhandel, neben den Adventssamstagen. Ursprünglich stammt der Black Friday aus den USA, wo er traditionell den Beginn des Weihnachtsgeschäfts einläutet – am Brückentag nach Thanksgiving.

Interessant ist, dass die Marke „Black Friday“ in Deutschland seit 2013 markenrechtlich geschützt ist. Dennoch werben viele Händler schon Wochen vor dem eigentlichen Termin mit speziellen Angeboten.

Hintergrund zur Umfrage

Die IFH-Studie, durchgeführt im Oktober 2024, fokussierte sich auf das Kaufverhalten rund um die Rabattaktionen Black Friday und Cyber Monday, sowohl online als auch offline. Gefragt wurde unter anderem, welche Händleraktionen bekannt sind, ob sie für Weihnachtseinkäufe genutzt werden und welchen Anteil der Black-Friday-Ausgaben auf Geschenke entfallen soll.

Mit Material der dpa

(amx, Jahrgang 1989) ist seit Juli 2022 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Er ist weder Native noch Immigrant, doch auf jeden Fall Digital. Der Wahlberliner mit einem Faible für Nischenthemen verfügt über ein breites Interessenspektrum, was sich bei ihm auch beruflich niederschlägt: So hat er bereits beim Playboy, in der Agentur C3 sowie beim Branchendienst Meedia gearbeitet.