„Auch für 2008 gehen wir von einem erfreulichen Zuwachs von durchschnittlich 29 Prozent aus“, erklärt Paul Mudter, Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises im BVDW. Damit würden sich die Brutto-Werbeinvestitionen im laufenden Jahr auf rund 3,7 Milliarden Euro belaufen. „Vor allem Bewegtbildformate und der verstärkte Einsatz sogenannter Targetingmethoden, mit denen Werbung sehr gezielt ausgeliefert wird, stehen bei den Werbetreibenden hoch im Kurs“, kommentiert Mudter die Entwicklung. Mittelfristig könne sich Online zum drittstärksten Werbemedium nach TV und Zeitung entwickeln.
Trotz der durchweg positiven Branchenentwicklung mahnen die BVDW-Experten Korrekturbedarf an, um das Wachstum langfristig zu stützen. „Die Selbstheilungskräfte der Branche sind nicht zu unterschätzen“, erklärt BVDW-Präsident Arndt Groth. „Was für den Arbeitsmarkt gilt, muss daher auch für die unternehmerische Freiheit gelten.“ So laufe die Branche Gefahr seitens der Gesetzgeber in entscheidenden Bereichen im internationalen Vergleich benachteiligt zu werden.
Als Fehlentwicklung diagnostiziert die Führungsriege des BVDW beispielsweise die Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanbieter. „Die Diskussion über Public Value Tests lenkt von der dringend notwendigen Neudefinition der Grundversorgung ab“, konstatiert BVDW-Präsident Arndt Groth. Als kontraproduktiv für den noch jungen Markt der Video-On-Demand- und IPTV-Angebote stuft der BVDW auch die Diskussion über Sendelizenzen ein. Groth: „Überall, wo Wachstum zu erwarten ist, treten in Deutschland die Regulierer auf den Plan, dabei hat die Vergangenheit sehr wohl gezeigt, dass die Branche selbst in der Lage ist, Fehlverhalten zu unterbinden.“