Die dank der konjunkturellen Belebung und den positiven Effekten der Fußball-WM für die Branche auf 977 Mio. Euro gestiegenen Gesamtwerbeinvestitionen beliefen sich für das Medium Kino auf 89,4 Mio. Euro, heißt es im Kino Statusbericht 2006 des Marktforschungsunternehmens Nielsen. Am stärksten beworben wurden im Kino die Rundfunkgebühren, die von der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) eingehoben werden. Die GEZ investierte 2,7 Mio. Euro in Kinowerbung. Die Frage, ob die Werbeinvestitionen in Relation zu den erwünschten Wirkungen stehen, bejaht GEZ-Sprecher Willi Rees.
Die Automobilbranche, darunter Opel und BMW am deutlichsten, steigerte ihre Werbeaufwendungen im Medium Kino um 234,9 Prozent. Der Preiskampf innerhalb der Telekommunikationsbranche führte zu einer Verdopplung der Werbeinvestitionen im Kino auf 4,1 Mio. Euro. Vor allem die Mobilfunkkonzerne E-Plus, O2 und T-Com investierten stark in dieses Medium. Zu den wichtigsten Werbungtreibenden der knapp 400 Unternehmen, die im Kino werben, gehören Unilever, Beiersdorf und die GEZ. Der Anteil der Top-25-Werber am Gesamtwerbeumsatz beträgt mit 51,2 Prozent mehr als die Hälfte. Insgesamt investierten sie 45,8 Mio. Euro.
Rainer Borgelt, Geschäftsführer des Fachverbands FDW Werbung im Kino, glaubt, dass der Aufschwung auch 2007 anhält. Auch Volker Nickel, Sprecher des Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft, zeigt sich – wenn auch verhalten – optimistisch. „Für die Nettowerbeinvestitionen erwarten wir ein leichtes Plus. Das ist ein kleines Signal, das auf eine Wende hindeutet“, so Nickel im Pressetext-Gespräch. Die Kinobranche hat sich im vergangenen Jahr nach einem schwachen Jahr 2005 erholt. Die Besucherzahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent auf 136 Mio. Kinobesucher. 2001 lockten die Kinos noch 178 Mio. Besucher an. Am besten besucht waren 2006 „Ice Age 2“ und „Fluch der Karibik 2“. pte