Rund zehn Milliarden Euro geben die Deutschen jährlich für Schuhe aus. Der Markt ist hart umkämpft. Im vergangenen Jahr wurde bereits jedes fünfte Paar Schuhe in Deutschland online eingekauft – Tendenz weiter steigend. Das macht es nicht nur kleinen, inhabergeführten Schuhfachhändlern, sondern auch Ketten wie Deichmann oder Görtz schwer, sich gegen Konkurrenten wie Amazon und Zalando zu behaupten. Dazu kommt, dass mittlerweile auch Discounter, Bekleidungsketten und sogar Kaffeeröster ihr Geschäft mit Schuhen ausbauen. Mehr als ein Drittel der Umsätze werden bereits abseits des klassischen Fachhandels gemacht.
Wenn der Kunde nicht mehr in eine der 160 Filialen des Schuhhändlers kommt, kommen wir eben zum Kunden, dachten sich wohl die Marketingstrategen von Görtz. Im Rahmen eines Pilotprojektes geht die „Kinderschuh-Fee“ Nicole Anton, eine langjährige Mitarbeiterin des Händlers, nun in Hamburg auf Tour. „Sie weiß, worauf es beim Kauf von Kinderschuhen ankommt und informiert über Passformen, Materialien und spannenden Marken“, heißt es in einer Mitteilung von Görtz.
Eltern sehen Schuhkauf als Stressfaktor
Das Angebot soll nach Angaben des Hamburger Unternehmens vor allem gestresste Eltern entlasten: „Wir möchten uns mit dem Service weiter als Kinderschuh-Experte positionieren. Unsere Analyse zeigt, dass der Kinderschuh-Kauf von vielen Eltern als Stressfaktor gesehen wird. Hier wollen wir als kompetenter Partner und Berater helfen“, sagt Amit Sinha, Director Marketing und E-Commerce.
Vorerst werde der Service, der zunächst kostenfrei sei, nur im Raum Hamburg angeboten. Eine Ausweitung in Ballungsgebieten sei aber angedacht. Görtz bewirbt den „Lieferservice“ nach eigenen Angaben ausgewählten Kunden in Hamburg per Newsletter. Die Kunden können sich per Mail dazu anmelden – „gerne auch für mehrere Eltern beziehungsweise Kinder gleichzeitig“, heißt es weiter.