Über die Mitgliedschaft von Bernd Buchholz im Bertelsmann-Vorstand entscheiden die zuständigen Gremien zu einem späteren Zeitpunkt. Wichtig war zunächst, ein Vakuum an der Spitze des Unternehmens zu verhindern. Buchholz ist auf jeden Fall mit dem Zeitschriftengeschäft vertraut.
Allerdings kommt er in einer spannungsreichen Phase an die Spitze: Kündigungen, die vor Weihnachten ausgesprochen worden waren, sind jetzt um ein Quartal aufgeschoben worden. Ab März 2009 sollen dann die Tageszeitung „Financial Times Deutschland“ (FTD), die Monatsmagazine „Capital“ und „Impulse“ sowie der wöchentliche Anlegertitel „Börse online“ aus einer Zentralredaktion mit 250 Mitarbeitern kommen. Gruner + Jahr streicht damit 60 Stellen, das entspricht fast 20 Prozent der bisherigen Besetzung.
Medienberichten zufolge trifft der harte Sparkurs mit Zeitschrifteneinstellungen und Entlassungen auch nicht uneingeschränkt auf das Wohlwollen der Gütersloher. Der 47-jährige Jurist Buchholz, der seine Karriere beim „Stern“-Verlag Mitte der Neunziger Jahre begann und seit fünf Jahren im Vorstand für das gesamte Print- und Online-Geschäft verantwortlich ist, wird alle Hände voll zu tun haben, um das Schiff wieder in ruhige Gewässer zu lotsen.