Die Umstellung von Yahoo auf die Bing-Infrastruktur soll sich zunächst vor allem für Entwickler bemerkbar machen. Zum Beispiel werde mit dem 1. Oktober das Tool „Search Monkey“ eingestellt, mit diese die Darstellung von Yahoo-Ergebnissen speziell für ihre Webseiten optimieren können. Das Angebot „Build your Own Search Service“ wiederum werde kostenpflichtig. Gleichzeitig würden auch einige Programmierschnittstellen zum Umgang mit der Yahoo-Suchtechnologie eingestellt.
Für Nutzer ändere sich dagegen wenig. Yahoo werde auf seinen Seiten die Suchresultate wie bisher aufbereiten, um Anwendern weiterhin das gewohnte Nutzererlebnis zu bieten. Das umfasse beispielsweise Suchvorschläge, Verweise auf verwandte Themen und Webseiten-Filter. Die Umstellung soll sich primär durch eine „Powered by Bing“-Anzeige am unteren Rand der Ergebnisseiten bemerkbar machen. Eben an diesem optischen Hinweis werden nordamerikanische User in den nächsten Tagen erkennen, dass sie nun Bing-Ergebnisse geliefert bekommen.
Zunächst werde nur die eigentliche Suche umgestellt. Für die Umstellung bezahlter Werbeeinschaltungen laufen diese Woche erst die vorbereitenden Tests an, so Yahoo. Erklärtes Ziel sei eine Umsetzung in den USA noch vor der diesjährigen Weihnachtssaison. Gerade die Umstellung auf Microsofts Ad-Center als gemeinsame Werbeplattform verspreche, beide Suchanbieter für Werbetreibende attraktiver zu machen. Denn diese könnten dann leichter mehr Nutzer erreichen.
In Europa möge das kaum Auswirkungen haben, da Yahoo und Bing jeweils Suchmarktanteile im einstelligen Prozentbereich erreichen. Anders geartet sei die Situation in Nordamerika. Dort ist Google zwar nach aktuellen Comscore-Zahlen ebenfalls klar Marktführer, doch ist der Abstand nicht so gewaltig. Yahoo und Bing hätten im Juli 2010 in den USA immerhin einen kombinierten Marktanteil von 28,1 Prozent erreicht. pte