Hochburgen der Erfinder in Deutschland sind Bayern und Baden-Württemberg. In den beiden süddeutschen Bundesländern melden unabhängige Tüftler gemessen an der Bevölkerung die meisten Patente an. In Bayern waren es im vergangenen Jahr 4,8 Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner, in Baden-Württemberg 3,8, wie das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) am Montag anlässlich der Nürnberger Erfindermesse mitteilte. Dahinter folgten Rheinland-Pfalz und als erstes nicht-südliches Bundesland Hamburg mit jeweils 3,5. Schlusslicht war Sachsen-Anhalt mit 1,5.
Als „frei“ zählt das Patentamt diejenigen Erfinder, die ihre Entwicklungen im eigenen Namen anmelden. Insgesamt sind diese freien Erfinder eine kleine Minderheit, denn 93 Prozent der Patente wurden von Unternehmen oder Forschungseinrichtungen angemeldet.
Spreizdübel und Airbag von freien Erfindern entwickelt
Insgesamt gingen beim Patentamt im vergangenen Jahr 2558 Anmeldungen freier Erfinder ein, gut neun Prozent weniger als im Vorjahr. Patentamtspräsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer betonte, dass einige allseits bekannte Produkte von freien Erfindern entwickelt worden waren, so Spreizdübel, Schraubstollenschuh und Airbag.
Eine typische Erfinderpersönlichkeit ist laut DPMA „Bayer, Maschinenbauer, männlich“. Denn eine Mehrheit der Patente wurde im Maschinenbau angemeldet, zudem sind Frauen mit einem Anteil von wenig über sieben Prozent stark unterrepräsentiert.
Corona lässt freie Patentanmeldungen ansteigen
In absoluten Zahlen lag Bayern mit 630 Anmeldungen vor dem bevölkerungsreichsten Land Nordrhein-Westfalen (455) und Baden-Württemberg (422).
Im Jahr 2020 hatte es gegen den langjährigen Trend einen mutmaßlich pandemiebedingten Anstieg der freien Patentanmeldungen gegeben, denn die Behörde registrierte auffällig viele Entwicklungen in den Bereichen Gesichtsmasken und Schutzkleidung.
tht/dpa