Über diese und weitere Ergebnisse ihrer neuen Studienausgabe „Online-Banking – Mit Sicherheit“ informieren die Initiative D21 und die Fiducia IT AG, die für die Durchführung TNS Infratest beauftragt hatten. Eine Aussage, die sich konstant durch die fünfjährige Historie der Studie zieht, lautet: Beim Online-Banking zählen am meisten Sicherheit und Datenschutz. Robert A. Wieland, Vizepräsident der Initiative D21 und Geschäftsführer der TNS Infratest, erklärt: „Information und Aufklärung zum Thema Sicherheit und Datenschutz im Netz sind zentrale Aufgaben der Initiative D21. Die geäußerten Befürchtungen und Ansprüche an die Sicherheit bei gleichzeitiger Sorglosigkeit und mangelnder Zahlungsbereitschaft sind ein Signal für uns, in diesem Gebiet noch stärker aktiv zu werden.“
Möglicher Betrug hält von Online-Banking ab
Ebenfalls seit Beginn der Untersuchung stellen die Studienautoren fest, dass Verbraucher Angst haben, beim Online-Banking betrogen zu werden. Rund ein Viertel der Internetnutzer in Deutschland hält die Angst vor Betrug aktuell davon ab, Online-Bankgeschäfte zu tätigen. Diese Ängste sind besonders stark bei Menschen ausgeprägt, die Online-Banking nicht nutzen (72 Prozent). Anders die Online-Banking-Nutzer: 80 Prozent dieser Gruppe fühlen sich sicher. „Durch Aufklärungsarbeit konnten die Banken inzwischen den überwiegenden Teil ihrer Kunden von den Vorteilen des Online-Banking überzeugen. Es bleiben aber 26 Prozent der Bürger, die diesem Zugangsweg zur Bank misstrauen“, kommentiert Jens-Olaf Bartels, Mitglied des Vorstands der Fiducia und des Gesamtvorstands der Initiative D21. Er sieht auf Banken und IT-Partner deshalb noch einiges an Aufklärungsarbeit zukommen.
Zunehmende Nachlässigkeit der Nutzer
Über die Jahre konstant ist auch der Trend, dass immer weniger Onliner trotz ihrer Ängste bereit sind, für Sicherheit bei Transaktionen im Internet zu zahlen. Inzwischen sind 57 Prozent der Befragten überzeugt, dass sicheres Online-Banking ein kostenloses Angebot ihrer Bank sein muss. Parallel sichern immer weniger Menschen ihren Computer. „Nur noch 75 Prozent der Onliner schützen ihren PC mit speziellen Programmen, um die Sicherheit beim Online-Banking zu erhöhen. 2008 waren es immerhin 84 Prozent“, berichtet Wieland. Ein Grund für diese Sorglosigkeit könnte sein, dass bislang nur wenige Menschen, nämlich zwei Prozent der Befragten, durch eine Schadsoftware finanziell geschädigt wurden. Bei über der Hälfte der Geschädigten lag der Schaden unter 200 Euro. Positiver sieht die Sicherheitsbilanz beim Online-Banking aus. Hier setzen sich die aktuell sichersten Techniken 2012 klar an die Spitze.
Social-Media-Angebote der Banken wenig beachtet
Wie schon in den beiden Vorjahren, so ist auch 2012 für Internetnutzer der PC mit 70 Prozent der meist genutzte Weg zur Bank. „Dennoch besuchen 44 Prozent der Onliner häufig eine Geschäftsstelle, um mit ihrem Berater zu sprechen. Wer ein mobiles Gerät wie Smartphone oder Tablet besitzt, nutzt immer häufiger auch diese Geräte für die Abwicklung von Bankgeschäften“, sagt Wieland. Aktuell verwenden 26 Prozent der Smartphone-Besitzer häufig das Smartphone und sogar 37 Prozent der Tablet-Besitzer häufig das Tablet für Bankgeschäfte.
Wenig Beachtung bei den Onlinern finden dagegen die Social-Media-Angebote der Banken. So erwarten aktuell nur zehn Prozent der Befragten, Angebote ihrer Bank bei Facebook zu finden. Mobile Payment ist dagegen ein Service, der noch auf seinen Durchbruch wartet. Fünf Prozent der Onliner nutzen aktuell entsprechende Angebote, acht Prozent planen, sie zu nutzen.