„Banking. But without the bullshit“: Was die mobile Bank N26 so erfolgreich macht – und wo die Probleme liegen

Sie sind 2018 nicht nur Platz 1 auf der Liste der Top-Startups in Deutschland, sondern haben nun auch eine neue Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Die Mobile Bank N26 startet zurzeit durch. Zeit, einmal einen genaueren Blick auf die Gründer und das Unternehmen zu werfen.

Geldregen über die Mobile Bank N26: Diese gab nun bekannt, dass sie 300 Millionen Dollar in ihrer Series D-Finanzierungsrunde unter der Führung der in New York ansässigen Risikokapitalgesellschaft Insight Venture Partners eingesammelt hat. Damit steigt die Bewertung von N26 auf 2,7 Milliarden Dollar. An der Runde beteiligt sich auch GIC, ein Investmentfonds des Staates Singapur. Es handelt sich um eine der größten Private-Equity-Finanzierungsrunden, die ein europäisches Fintech je gestemmt hat.

Doch was will N26 erreichen?

Im Kern geht es darum, Banking flexibel und transparent zu machen. Funktionen wie Echtzeit-Benachrichtigungen, Unterkonten mit Sparzielen und weltweit gebührenfreien Kartenzahlungen sind die wichtigsten Treiber des Produkts. Valentin Stalf ist CEO und Mitbegründer von N26 und will die erste globale mobile Bank werden. Die gerade erhaltene Geldspritze soll nun in die Expansion in den Vereinigten Staaten fließen. Das Unternehmen ist derzeit in 24 Märkten in ganz Europa tätig und hat seinen Kundenstamm in den letzten zwölf Monaten auf mehr als 2,3 Millionen Kunden verdreifacht.

Skepsis um die Sicherheit und Daten

Nach all dem positiven Wirbel um die neue Bank gab es im Oktober 2018 aber auch einen Warnschuss: Die Wirtschaftswoche fand heraus, dass man bei der Digitalbank mit einfachsten Mitteln (eigenes Foto auf fremden Personalausweis kleben) unter falschem Namen ein Konto eröffnen kann. Die Finanzaufsicht Bafin wurde hellhörig, untersuchte den Fall und gab an, dass man mit N26 besonders einfach Geldwäsche betreiben könne. Die Bafin erkennt bis heute laut eines Sprechers das Anmeldeverfahren, bei dem man nur seinen Personalausweis abfotografieren muss, nicht „als sicheres Verfahren“ an. Weiterhin kann man sich aber im europäischen Ausland über N26 mit der Selfie-Identifizierung registrieren. Weiterer Fall: Vor drei Jahren ist es einem ITler gelungen, Kundendaten abzufangen und Transaktionen zu manipulieren. Nachrüsten scheint hier also angebracht.

Durch die Bereitstellung von praktisch unbegrenzter Rechen- und Speicherkapazität und der Integration unterschiedlicher Datenquellen in der Cloud hat es sich N26 einfach gemacht. Sie arbeiten für die Datensammlung mit einer Cloud-Lösung von Amazon Web Service zusammen. Es ist also eine Bank, die vollständig in der Cloud gehostet wird. Im weltweiten Cloud-Markt dominiert Amazon mit rund 33 Prozent Marktanteil. Somit hat zwar N26 nicht mehr Kundendaten als die Sparkasse oder Deutsche Bank, der Unterschied ist nur: Die Daten liegen bei Amazon.

Die jungen Features in der App

Was allerdings Laune macht: Unterschiedliche Features. Neben dem kostenlosen Girokonto gibt es inzwischen zwei Premium- und eine Business-Variante sowie die Möglichkeit, bis zu zehn Unterkonten anzulegen. Das neue Feature Spaces ist eine einfache Möglichkeit seine Finanzen zu organisieren und Geld zur Seite zu legen. Kunden können innerhalb von Sekunden Unterkonten kreieren und Geldbeträge per Drag-and-Drop auf einen personalisierten Space und zurück auf das Hauptkonto transferieren. In Zukunft soll es zum Beispiel möglich sein, Geld zusammen zu legen, um für einen Wochenendtrip mit Freunden zu sparen oder die Haushaltsausgaben gemeinsam mit dem Partnern zu verwalten.

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Die Direktbank, die sich auf die Kontoführung per Smartphone spezialisiert hat, will den Markt revolutionieren. Wenn sie mehr auf die Daten der Kunden achtet, könnte das gelingen.