Babbel-Gründer: Sprachen lernen bald mit KI

Hinter der Sprachlern-App Babbel steht eine auch international erfolgreiche Berliner Firma. Mit-Gründer Markus Witte will sie jetzt ins KI-Zeitalter führen.
Babbel KI : Mit-Gründer Witte
Mit-Gründer Markus Witte glaubt, Sprachenlernen lässt sich nicht komplett mit KI ersetzen, von ihr aber verändern. (© Mirella Frangella, Babbel)

Bei der Sprachlern-App Babbel übernimmt wieder ein Gründer das Ruder und will die Berliner Firma in die KI-Ära steuern. Der seit 2019 amtierende Chef Arne Schepker beschloss, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu erneuern. Sein Vorgänger Markus Witte springt wieder ein. Er will nach Kandidat*innen für den Chefposten suchen und in der Zwischenzeit das Unternehmen führen.

Große Veränderungen durch KI

Witte sieht durch Software auf Basis Künstlicher Intelligenz große Veränderungen auch auf die Sprachlern-Branche zukommen. „Wir können plötzlich viel machen, was wir früher gerne gemacht hätten“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Unter anderem könne man besser und schneller Schlüsse aus Lerndaten ziehen – und sich damit auch auf das individuelle Lernverhalten einstellen.

Der Babbel-Mitgründer geht davon aus, dass die Firma bestehende KI-Modelle für ihre Zwecke trainieren kann. Zumindest für die nächsten Jahre erwartet er auch nicht, dass Künstliche Intelligenz menschliche Didaktiker im Lernprozess ersetzen kann. 

Nicht einmal KI-Entwickler*innen wüssten, was die nächste Generation könne und wie schnell die Entwicklung gehen werde. „Das Einzige, was wir im Moment machen können, ist uns zu mobilisieren, so dass wir flexibel und schnell genug sind“, sagte Witte. 

KI als Ersatz zum Sprachenlernen?

Witte ist zuversichtlich, dass die neuen Möglichkeiten zur Simultanübersetzung mit Hilfe von KI nicht das Erlernen von Sprachen ersetzen werden. Das reiche vielleicht aus, wenn man in Shanghai mit einem Taxi ins Hotel fahren wolle. Aber es funktioniere nicht, wenn man wirklich Kontakt mit Menschen haben wolle.

In einer Strategiewende will Babbel künftig nicht alle Einnahmen wieder sofort in Wachstum investieren, sondern profitabler werden. Schepker steuerte Babbel durch die Corona-Zeit, in der die Firma deutlich gewachsen war. Ihr größter Markt sind die USA, wo unter anderem viel Spanisch gelernt werde.

ls/dpa