Am Dienstag eröffnet Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Auto- und Verkehrsmesse IAA Mobility in München – aber die meisten Premierenshows sind bis dann schon über die Bühne gegangen. Große Aufmerksamkeit ziehen dieses Jahr die chinesischen Autobauer auf sich. Hersteller wie BYD, Saic oder Nio drängen mit ihren Elektroautos auf den deutschen Markt. Ihre Chefs wollen auf der Messe zusammen mit den Chefs von VW, BMW und Mercedes-Benz über die Zukunft der E-Mobilität sprechen.
Nicht mehr auf der Teilnehmerliste steht Tesla-Chef Elon Musk. Der schnell groß gewordene amerikanische E-Autokonzern ist aber mit einem kleinen Stand auf der IAA vertreten. Für den Promi-Faktor auf der Messe dürfte beim Publikum die Hollywood-Schauspielerin Natalie Portman sorgen, die über das Klima sprechen will.
IAA zum zweiten Mal in München
Quasi den Auftakt zur IAA machte bereits am Samstag BMW. Der Münchner Autobauer zeigte zum ersten Mal ein seriennahes Auto seiner vollelektrischen „Neuen Klasse“, die 2025 auf den Markt kommt. Bis Montagabend folgen die Vorstellungen von VW, Mercedes-Benz, Renault, der chinesischen Autobauer und der Zulieferer wie Bosch, Denso, ZF und Continental. Nicht dabei sind bei dieser IAA Toyota und die anderen großen japanischen Autokonzerne. Auch der Stellantis-Konzern mit Marken wie Peugeot, Citroën und Fiat ist nur mit der deutschen Tochter Opel vertreten.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte die IAA von Frankfurt am Main nach München verlegt und will die einstige Autoschau nun zum zweiten mal zu einer bunten Veranstaltung für „nachhaltige und intelligent vernetzte Mobilitätslösungen“ machen. Auf Foren sprechen auch Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz und Lufthansa-Chef Carsten Spohr.
Klimaaktivisten haben Störungen angekündigt
Und in der Münchner Innenstadt soll das Publikum sechs Tage lang kostenlos „so viel wie möglich erleben und ausprobieren können“. Das reiche von autonom fahrenden Kleinbussen über Auto-Testfahrten bis zu einer Teststrecke für Fahrräder, Cargo- und E-Bikes im Englischen Garten. Die erste Münchner IAA vor zwei Jahren hatte trotz Corona-Beschränkungen mehr als 400 000 Besucher angelockt. Jetzt werden mehr erwartet.
Radikale Klimaaktivisten wie SmashIAA, Sand im Getriebe oder die Letzte Generation haben angekündigt, den Ablauf der IAA zu stören. Bereits vergangene Woche waren immer wieder Straßen blockiert worden. Für den Schlusstag der IAA am 10. September haben drei Dutzend Umweltverbände und politische Gruppen zu einer großen Demonstration unter dem Motto #blockIAA aufgerufen. Angemeldet sind 3000 Teilnehmer.
amx/dpa