„Die Aussteller gehen offensichtlich mit Optimismus in ihre nächsten Messebeteiligungen“, betonte der AUMA-Vorsitzende Walter Mennekes, im Herbst-Pressegespräch des Verbandes am 2. Dezember 2014 in Köln. Vor allem größere Unternehmen wollen mehr in Messen investieren. So wollen fast 40 % der Aussteller mit über 125 Mio. Euro Umsatz ihre Messe-Etats erhöhen, nur 7 % wollen weniger ausgeben. Wer Messebudgets erhöhe, wolle mehr Wahrnehmung beim Kunden erreichen, einerseits durch mehr Beteiligungen, andererseits durch bessere Beteiligungen, etwa durch höhere Investitionen in Standbau und Standgestaltung. Bemerkenswert sei, dass rund ein Viertel dieser Aussteller sagt, dass sie höhere Ausgaben für Hotels haben werden.
Der Trend führt ins Ausland
Wie die Ausstellerbefragung weiter ergab, wird die Zahl der Messebeteiligungen weitgehend gleich bleiben. Jeweils 19 % der Unternehmen planen mehr oder weniger Beteiligungen im Inland, 59 % wollen die Zahl ihrer Messestände stabil halten. Im Ausland setzen deutlich mehr Firmen auf Kontinuität: Drei Viertel planen 2015/2016 gleich viele Beteiligungen im Vergleich zu 2013/2014; jeweils 12 % wollen mehr oder weniger Messestände realisieren. Im laufenden Jahr gebe es 245 Beteiligungen an Auslandsmessen mit gut 7.100 Ausstellern. Das seien etwas weniger als im Jahr zuvor. Der zur Verfügung stehende Etat von 42,5 Mio. Euro sei zwar konstant geblieben, es müssten aber in vielen Fällen Preissteigerungen im Ausland aufgefangen werden. Wichtigste Länder im Programm seien China mit 52 Beteiligungen vor Russland (41), den Vereinigten Arabischen Emiraten (23), den USA (21) und Indien (16). Für 2015 war der AUMA erstmals eingebunden in die Koordinierung des Auslandsmesseprogramms des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Dieses Programm umfasst 25 Messen, auf denen deutsche Aussteller mit einem Etat von 5 Mio. Euro unterstützt werden.
Leichter Messewachstum im Jahr 2014
Erstmals gefragt wurde, welchen generellen Stellenwert Messen in der Marktkommunikation der Unternehmen haben. Immerhin ein Viertel erklärte, das Messen im Zentrum ihrer Marktkommunikation stehen; weitere knapp 50 % sehen Messen auf einer Stufe mit anderen wichtigen Instrumenten. Nur gut 25 % sehen Messen als Ergänzungsinstrument. „Diese Aussagen spiegeln sehr klar die starke Rolle der Messen in der Business-to-Business-Kommunikation wider. Die Messewirtschaft kann mit Selbstbewusstsein in die Zukunft blicken“, meint Walter Mennekes.
Für die Entwicklung der internationalen und nationalen Messen im noch laufenden Jahr 2014 hat der AUMA bereits eine vorläufige Berechnung vorgelegt. Danach werden die Aussteller- und Besucherzahlen der 176 Messen im Vergleich zu ihren Vorveranstaltungen leicht wachsen, voraussichtlich um 1 %. Die Standfläche wird in etwa stabil bleiben. So hätten aktuelle Untersuchungen ergeben, dass über 70 % der Fachbesucher ihre Messeziele gut oder sehr gut erreichen, sogar 85 % würden den Besuch der jeweiligen Messe weiterempfehlen.
Innovative Unternehmen fördern
Auf internationalen Messen in Deutschland fördert das Bundeswirtschaftsministerium die Beteiligungen junger, innovativer Unternehmen. Dieses Programm, so AUMA-Geschäftsführer Dr. Peter Neven, hat in den letzten Jahren eine hohe Akzeptanz gewonnen: 2014 beteiligten sich über 600 Aussteller an den Gemeinschaftsständen auf 47 Messen. Messebeteiligungen seien für neu gegründete Unternehmen trotz ihrer hohen Wirksamkeit eine erhebliche Herausforderung im Hinblick auf Aufwand und Organisation. Deshalb sei das Programm eine wertvolle Starthilfe. (AUMA/lig)