Citroën ist mit einer kreativen Aktion in die neue Woche gestartet. Die französische Automobilmarke veröffentlichte unter anderem auf ihrem Twitter-Kanal die Umbenennung der Marke in „Zitrön“. Der Inhalt des dazugehörigen Posts: „Das Ende einer Ära in Deutschland!“
Das Ende einer Ära in Deutschland!#zitrön #InspiredByYou #Inspiredbygermanshttps://t.co/h07FHp4Fuf pic.twitter.com/c1kfhyORZQ
— CITROËN Deutschland (@CITROEN_DE) July 22, 2019
Hat sich Citroën in Deutschland zum 100-jährigen Jubiläum also wirklich umbenannt? Zumindest temporär, wie eine Citroën-Sprecherin der absatzwirtschaft bestätigte.
Ob nun übergangsweise oder dauerhafter Namenswechsel: Citroën hat viel Aufwand in die Kampagne gesteckt, die von der Düsseldorfer Agentur Havas umgesetzt wurde. So hat die Marke beispielsweise mit „Zitrön.de“ eine eigene Domain eingerichtet, auf der überall konsequent der vermeintlich neue Markenname verwendet wird. Die URL dahinter deutet dabei auf zwei Sachen hin: Einerseits scheint der Name Citroën wohl doch noch nicht ad acta gelegt worden zu sein und andererseits enthält sie einen weiteren Sprachwitz: „Oui are french“.
Der Claim „Oui are french“ wurde bereits zuvor von Citroën in sozialen Medien verwendet – unter anderem jüngst am 14. Juli, der französische Nationalfeiertag, an dem die Automarke bereits die schwierige Aussprache selbstironisch thematisiert hatte:
Oui are French! Wir wünschen euch einen schönen 14. Juli ??!
Wie würdest du Citroën buchstabieren, um anderen die Aussprache zu erleichtern?#InspiredByFrance #Bastilleday #Französischernationalfeiertag #FrenchNationalDay pic.twitter.com/j8mKbR8uGT— CITROËN Deutschland (@CITROEN_DE) July 14, 2019
„Unser neuer Name kam nicht bei jedem gut an“
Doch das ist noch nicht alles. Citroën – beziehungsweise: Zitrön – hat zudem auch den deutschen Hauptsitz in Köln mit Zitrön-Luftballons dekoriert, wie Fotos im Internet beweisen und darüber hinaus noch ein eigenes Video produziert. Die Beschreibung spricht für sich:
„Begleite in dieser kurzen Doku den Citroën-Händler Michael und erlebe, wie unsere Frohnatur erstmal sein Lächeln wiederfinden musste. Unser neuer Name kam eben nicht bei jedem gut an – zumindest nicht sofort.“
Twitter: von „BeVauGe“ bis „Dschenerali“
Dass die kommunikative Aktion von Citroën im Sommerloch für großes Aufsehen sorgen würde, ist angesichts der professionellen Umsetzung kein Wunder. Neben der Homepage bespielte die Marke mit Facebook, Instagram, Linked In, Twitter und Youtube diverse soziale Medien. Allein beim Kurznachrichtendienst Twitter erreichte die Marke in wenigen Stunden überdurchschnittliche Interaktionsraten im Vergleich zu ihren vorherigen Beiträgen. Viele Nutzer diskutierten, ob es sich bei der kommunizierten Umbenennung um einen Scherz handele – die Social-Media-Zuständigen aufseiten von Citroën diskutierten munter mit, moderierten schnell und in der Regel mit viel Wortwitz.
Sogar andere Marken schalteten sich in der Diskussion mit ein – sehr zum Amüsement des neutralen Marktbeobachters. Unter anderem schalteten sich bei Twitter die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ein, die erst im Mai für ihre eigene Arbeit von der absatzwirtschaft und dem Deutschen Marketingverband den Marken-Award in der Kategorie „Beste digitale Markenführung“ bekommen hatten:
Mit einem Augenzwinkern meldeten sich bei Twitter auch weitere Marken zu Wort. Während Samsung Citroën schlichtweg für die gelungene Kommunikation beglückwünschte, hat der Münchner Versicherer Generali den Anlass genutzt, die eigenen Baustellen bei der Aussprache seines Markennamens selbstironisch zu thematisieren:
Derweil denkt Dr. Oetker mit einem Augenzwinkern bereits über eine eigene Umbenennung nach:
Sehr gut und konsequent. Bald neu von Dr. Öttka: Bistro Bagett und Restaurante Pizza. #Zitrön
— Dr. Oetker Pizza DE (@DrOetkerPizzaDE) July 22, 2019
Und der Hamburger Handelskonzern Otto hatte bereits einen guten Tipp für die nächste Umbenennung parat:
Man darf also gespannt sein, was sich Citroën im Sommer 2119 so alles Kreatives einfallen lässt – und wie lange der Autobauer seinen angeblich neuen Markennamen „Zitrön“ in Deutschland auf dem Weg dahin aufrechterhält.
Citroën plant zweite Kampagnenphase
Wie Citroën inzwischen mitteilte, will die Marke im Anschluss an die zeitnahe Auflösung eine zweite Phase der Kampagne starten. Diese beinhalte laut des Automobilherstellers unter anderem „humorvolle Tests und Anleitungen für die korrekte Aussprache des Namens Citroën“. Dazu sagt Grégory Fiorio, Direktor Marketing Citroën Deutschland: „In ihrer 100-jährigen Geschichte hat die Marke Citroën immer wieder durch spektakuläre Werbekampagnen für Aufmerksamkeit gesorgt. Mit der ‚Zitrön-Kampagne‘ folgen wir dieser Tradition. Dabei soll auch der Citroën Markenclaim ‚Inspired by You‘ in den Vordergrund rücken, denn schließlich ist die Kampagne zu hundert Prozent ‚Inspired by Germans‘.“