Der Anfang des heutigen Automobilkonzerns BMW waren Flugzeuge. Damals, 1913, hieß das Unternehmen noch Rapp-Motorenwerke GmbH und produzierte Flugzeugmotoren in Daimler-Lizenz, entwickelte aber auch eigene für das deutsche und österreichische Militär. Erst 1917 wurde das Unternehmen in die Bayerischen Motoren-Werke GmbH umbenannt. Seit diesem Zeitpunkt tragen alle Firmenprodukte das bekannte BMW-Emblem, das in Anlehnung an die bayerischen Landesfarben entworfen wurde. Ende der 1920er Jahre taucht es erstmals in der Werbung als rotierender Propeller auf und wird seitdem entsprechend interpretiert.
Die Zukunft im Blick
Der offizielle Gründungsdatum des Konzern aber ist der 7. März 1916. An diesem Tag trägt Gustav Otto, Sohn des Ottomotor-Erfinder Nikolaus Otto, die Bayerische Flugzeug-Werke AG (BFW) ins Handelsregister ein. Die BMW AG überträgt ihren Motorenbau samt Firmen- und Markennamen 1922 an die BFW. Das Gründungsdatum der BMW AG geht daher auf das der BFW AG zurück. Der 7. März ist damit der offizielle Start der Feierlichkeiten zum Jahrhundert-Geburtstag. Allzu vergangenheitsverliebt sollen sie aber nicht werden. Als Leitmotiv hat der Konzern daher den Satz „The next 100 Years“ gewählt.
Zurück zu den Wurzeln
Gefeiert wird in der offiziellen Heimatstadt München. Hier hat sich der Autokonzern zum festen Bestandteil des Stadtbildes und zur Touristenattraktion gemausert. Die 2007 eröffnete BMW-Welt lockte allein 2013 rund drei Millionen Besucher in die bayrische Metropole. Zum Vergleich: Der Pariser Eifelturm zählte zur selben Zeit rund sieben Millionen, das Kolosseum in Rom rund sechs Millionen Besucher. Ab Frühjahr 2016 sollen außerdem Olditimer-Fans eine eigene Werkstatt samt Kundenzentrum bekommen: „BMW Classic“.
Dafür und für die offizielle Pressekonferenz zur Jubiläumsfeier kehrt BMW zu seinen Wurzeln an die Moosacher Straße zurück. In den Gebäuden auf dem 13000 Quadratmeter großen Gelände wurde 1918 das erste BMW-Werk zur Produktion von Flugmotoren errichtet. Es gilt als Keimzelle der industriellen Fertigung von Motoren dieses Unternehmens. 2013 kaufte der Autohersteller die Gebäude und das Grundstück der Knorr Bremse AG erneut ab und verwandelte es in ein Museum für historische Autos und Motorräder.
Geplant ist laut Kommunikationschef Bill McAndrews außerdem eine große Party in der Olympiahalle mit rund 2000 Gästen, darunter vermutlich auch Angela Merkel, und einer Live-Übertrag an alle BMW Group-Standorte. Aktuell arbeiten 116 324 Mitarbeiter (Stand Dezember 2015) in 140 Ländern, davon etwa 8000 in Deutschland.
Dialoge über die Mobilität von morgen
Auch der Höhepunkt des Jubeljahres wird im Olympiapark stattfinden. Vom 9. bis 11. September will das Unternehmen dort eine Mega-Veranstaltung abhalten. Das Programm ist laut Unternehmen noch im Entstehen. Fanclubs aus der ganzen Welt reisen an, um ihre historischen Lieblingsstücke zu präsentieren. BMW rechnet mit 200000 Besuchern. Der Eintritt ist frei.
In einer Zeit des gesellschaftlichen und technologischen Wandels sollen die Jubiläumsaktivitätenlaut McAndrews „Plattformen für Dialoge“ über die Mobilität von morgen bieten: über Elektromobilität, Car-Sharing-Modelle wie „Drive Now“, sich verändernde Arbeitswelten, fortschreitende Urbanisierung, neue Konsum- und Verhaltensmuster. In einer symbolischer Tour um die Welt will die BMW Group das Jubiläumsjahr schließlich dafür nutzen, das Unternehmen für die Zukunft zu positionieren. Die Feierlichkeiten werden daher im Mai in China, im Juni in Großbritannien und im Oktober in den USA weitergeführt.
Verantwortlich für die Jubiläumskommunikation ist die Münchner Agentur Heye Grid, seit vergangenem Jahr Leadagentur von BMW Deutschland. International kümmern sich Serviceplan und die US-Agentur Kirshenbaum Bond Senecal+Partners um die Feierlichkeiten.