Im Gegensatz zu manchen Konkurrenten in der Automobilbranche, die aktuell vor allem ihre neuen E-Modelle bewerben, fährt Audi zweigleisig, wie Linda Kurz, Director Marketing Germany bei Audi, gerade in einem Interview mit dem Fachmagazin „Horizont“ erläutert hat: „Wir kommunizieren die Elektro- und Verbrenner-Modelle auf Augenhöhe und lassen am Ende die Kundinnen und Kunden entscheiden, welche Antriebsform für sie am besten geeignet ist.“ Dabei werde auf eine gleichmäßige Verteilung der Botschaften geachtet.
Bei der zielgruppenorientierten Kommunikation helfen Programmatic Advertising und Geotargeting: „Wenn das Suchverhalten eines Verbrauchers stark Verbrenner-orientiert ist, wird er Audi ebenso finden wie jemand, der sich über Elektroautos informiert“, so die Marketingverantwortliche. Das bedeute keineswegs eine Abkehr vom eingeschlagenen Kurs: „Wir setzen ganz klar auf Elektromobilität. Das ist für uns die Zukunft.“
Kurz bezeichnet sich im Gespräch selbst als „Mensch, der gerne auf Basis von Fakten und Zahlen entscheidet“. Das Performance Marketing biete dafür eine gute Grundlage. Dabei schließe es Image und Emotionen jedoch nicht aus: „Wir legen Wert darauf, authentisch und emotional zu kommunizieren und dabei unsere Leidenschaft für Leistung zu zeigen“, so Kurz.
Produktoffensive macht Claim „Vorsprung durch Technik“ erlebbar
Die aktuelle Produktoffensive bietet für die Marketingverantwortliche „die perfekte Grundlage, um den Claim ‚Vorsprung durch Technik‘ wieder erlebbar zu machen und mit neuen Inhalten zu untermauern.“ Dass man Produkte auch emotional kommunizieren könne, sei am Spot für den A5 zu sehen, wo sich ein Parkhauswächter einen Spaß daraus macht, die roten und grünen Lämpchen, mit denen freie Parkplätze angezeigt werden, so zu schalten, dass er sich den A5 noch einmal ganz genau anschauen kann. „Auf diesen Spot bin ich wirklich stolz und auch darauf, dass wir einer der ersten Märkte waren, die damit on Air sind“, so Kurz.
Der Autobauer vertraut bei seiner Markenkommunikation auf bewährte Gattungen: „TV und OOH spielen eine große Rolle“, sagt die Marketingverantwortliche im Interview. Zwischen Juli und Mitte September bewarb Audi etwa mit zwei neuen Spots den A5 Avant und die Sportlimousine. Dabei habe ein Schwerpunkt auf den Olympischen Spiele gelegen. Mit Außenwerbung für den neuen Audi RS e-tron GT performance sei derzeitig die Westfassade am Flughafen München belegt. Kurz bezeichnet das Belegen solcher Großflächen als „neue Richtung in der Kommunikation“. Daneben setzt der Autobauer in Social-Media-Kampagnen wie für den RS3 auch auf Farben und Emotionen.