Starbucks ist eine Kult-Kaffeemarke und gehört für viele junge Menschen – insbesondere in den USA – zum hippen Flanieren dazu. Um einen Kaffee des US-Kaffeehauses zu schlürfen, müssen Kaffee-Junkies aber schon lange keine der weltweit rund 28.000 Filiale mehr aufsuchen, sondern können sich einen gut gekühlten Caffè Latte auch aus der Kühltheke eines Supermarktes greifen oder gemahlenen Kaffee für zuhause mitnehmen.
Starbucks verkauft Vertriebslizenz an Nestlé
Hinter der Vermarktung seiner Starbucks-Produkte stand die Kette bisher immer selbst. Das ändert sich jetzt, denn künftig übernimmt Nestlé weltweit die Rechte für die Vermarktung der Konsum- und Gastronomieprodukte mit Starbucks-Label. Dazu zählen Kaffeebohnen, Teebeutel oder Eiscreme. Ausgenommen bleiben Fertiggetränke. Starbucks erzielte mit dieser Sparte im vergangenen Jahr rund 1,8 Milliarden Dollar, was etwa acht Prozent des Umsatzes ausmacht.
Schweizer zahlen Milliardensumme
Für die weltweiten Vermarktungsrechte zahlt Nestlé 7,15 Milliarden US-Dollar. Zum Deal gehört auch die Übernahme von rund 500 Mitarbeitern. Anlagevermögen werden im Rahmen der Transaktion nicht übertragen. Ebenfalls nicht Teil der Transaktion sind die Starbucks- Cafés, sie bleiben in der Hand der Kaffeekette. „Mit Starbucks, Nescafé und Nespresso führen wir drei herausragende Marken der Kaffeewelt zusammen. Wir sind hocherfreut über diese Partnerschaft mit Starbucks; beide Unternehmen zeichnet eine wahre Leidenschaft für ausgezeichneten Kaffee aus und beide genießen weltweite Anerkennung für ihre verantwortungsbewusste und nachhaltige Beschaffung von Kaffee“, schwärmt Mark Schneider, Nestlé CEO.
Zukauf zielt auf Wachstum in USA ab
Mit dem Deal will Nestlé vor allem in Nordamerika und den USA wachsen, wo Nestlé von der JAB Holding, die der deutschen Milliardärsfamilie Reimann gehört, überholt wurde. Diese investierte in den vergangenen Jahren rund 30 Milliarden Dollar in Übernahmen und setzte Nestlé damit ordentlich unter Druck. Aus diesem Grund zielt Nestlé seit Längerem darauf ab, seine Präsenz auszubauen, zum Beispiel übernahm der Konzern die kleineren Marken Blue Bottle Coffee und Chameleon Cold-Brew.