Arcor streicht Telefonmarke Otelo

Die Telefonmarke Otelo wird vom Markt verschwinden. Das Vertragskundengeschäft läuft künftig unter dem Namen der Muttergesellschaft Mannesmann Arcor. Gleichzeitig wird Arcor den Netzbetrieb für das Call by Call- und Internet by Call-Geschäft übernehmen.

Dies gab Arcor-Chef Harald Stöber (Foto) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung in Berlin bekannt.
Die Entscheidung habe der Aufsichtsrat von Otelogetroffen. Die Zusammenführung der Otelo-Netze mit dem von Arcor erfolgt ab 1. November und soll Ende dieses Jahres beendet sein. Im Zuge der Geschäfts-Überführung übernimmt Arcor alle 550 Mitarbeiter von Otelozum 1. Januar kommenden Jahres. Köln und Essen sollen Kernstandorte von Arcor bleiben.

„Die Zeiten für eine Zwei-Marken-Politik sind vorbei“, sagte Stöber. Marktanalysen hätten gezeigt, dass Markendifferenzierungen innerhalb eines Hauses aufgrund des erreichten Preisniveaus nur schwer möglich sind. Dabei war es Stöber selbst, der vor zwei Jahren bei der Übernahme von Otelofür die Zwei-Marken-Strategie plädiert hatte.

Zur Begründung für den Entschluss sagte Stöber weiter, Otelo habe in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres die Preissenkungen nicht mehr durch entsprechendes Volumenwachstum kompensieren können. Der Umsatz habe sich im ersten Halbjahr um knapp 50 Mio. Euro verringert, die Kundenzahl sei lediglich um 110.000 auf 1,3 Mio. gestiegen.

Von der Integration der Marke verspricht sich die Vodafone-Tochter Einsparungen pro Jahr von 90 Mio. Euro.
Allein durch den Wegfall der Werbung bei Oteloreduzieren sich die Ausgaben jährlich um 40 Mio. Euro. „Ohne die Zusammenführung hätten wir den Break Even für die gesamte Gruppe nicht wie vorgesehen im Geschäftsjahr 2003/2004 erreichen können“, so Stöber. Das sei mit der eingeleiteten Maßnahme nun wieder möglich.

Das Aus für die Marke Otelokommt in Anbetracht des Ansehens am Markt und der hohen Teilnehmerzahl für viele überraschend. Während Oteloauf rund 1,3 Mio. Preselect-Anschlüsse bei Privathaushalten kommt, erreicht Arcor nur rund 500.000. Eine Langzeitstudie der Münchener Schell-Marketing Consulting hatte außerdem ergeben, dass Oteloin puncto Service und Kundenzufriedenheit den ersten Platz einnimmt. Dagegen landete Arcor nur auf Rang 16.

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