AOL reagiert demnach verstärkt auf die Wünsche seiner Abonnenten. Die Werbeform, die in letzter Zeit rasant zugenommen hat, scheint zum Lieblingsärgernis der Internetuser geworden zu sein. Durch die Reduktion der aufspringenden Werbefenster erwartet sich AOL eine Wiederbelebung seiner Online Services. Das Bemühen um die Kunden ist dem Unternehmen rund 30 Mio. Dollar an entgangenen Werbeeinahmen wert.
Bereits 1995 hat AOL mit dem Verkauf von Pop-Up-Ads begonnen. Auch wenn die Werbeform nicht die Haupteinnahmequelle des Unternehmens ist, stehen viele dem Vorhaben skeptisch gegenüber. Der Internet-Service-Provider erwartet sich für das laufende Geschäftsjahr ein EBITDA von bestenfalls 1,8 Mrd. Dollar, im Vorjahr lag es noch bei 2,9 Mrd. Dollar. CEO Jonathan Miller will die verlorenen Einnahmen durch zielgruppenorientiertere Werbeformen finanzieren.
Die Pop-Ups werden durch bestehende Werbeverträge auch nicht von heute auf morgen bei AOL-Usern vom Bildschirm verschwinden. Trotzdem befürchten Werber, dass der Entschluss von AOL Vorbildwirkung haben könnte und dadurch die Banner-Werbung gefördert wird. Doch auch jetzt sind Werbefachleute beim Einsatz von Pop-Ups vorsichtiger geworden. Wegen der Angst die Kunden zu verärgern entscheiden sich laut einer Nielsen-Studie nur 9,2 Prozent aller Unternehmen für den Einsatz dieser Werbeform.
(pte.at)