Der Aufkauf der Woche: Verizon kauft AOL
In den Neunziger war die Welt noch eine andere: Boygroups und Internetaktien hielt man da noch für alternativlos. Und dann trennte sich auf einmal Take That und die Internetblase platzte. Eine ähnliche Geschichte war das auch mit AOL. Die galten nicht nur als Pioniere im Web, sondern ebenfalls als alternativlos. 1995 stieg der Konzern in Deutschland ein (s. Boris Beckers “Ich bin drin!”), verabschiedete sich nach drei Jahren aber wieder. Im Jahr 2000 fusionierte AOL mit dem Medienkonzern Time Warner. Zur Hochzeit nutzten rund 30 Millionen Menschen die Dienste des Providers. Aber so wie die Internetaktien und Boybands, musste auch AOL lernen: Nichts ist alternativlos. Denn andere Anbieter entdecken Providerdienste und das Einwählen per Modem war auch keine nachhaltige Einnahmequelle mehr. 2009 spaltete sich AOL dann von Time Warner ab und versuchte sein Geld mit Online-Werbung zu verdienen. Von einstiger Größe ist allerdings nicht mehr viel übrig. Jetzt will der US-Telekommunikationsriese Verizon den Webpionier schlucken. Rund 4,4 Milliarden Dollar soll das kosten und das Multi-Screen-Angebot erweitern.
Der Aufreger der Woche: Sixt provoziert
Dass es bei manch einem Schweizer nicht erst seit einem gewissen mit der Kavallerie-drohenden deutschen Finanzminister gegenüber den Deutschen Vorurteile gibt, ist bekannt. Vor allem gegen die, die als Einwanderer unter den Eidgenossen leben. Ebenso bekannt ist der Werbestil von Autovermieter Sixt: Es darf gerne mal provozieren. Das gilt auch für den Schweizer Ableger, der die Werbeanzeige “Die günstigste Gelegenheit, mal einen Deutschen zu treten” veröffentlichte. Doch das findet auch nicht jeder Schweizer witzig, wie “Meedia” berichtet.
Der Streit der Woche: Bauern gegen VW
Wer in den letzten Wochen Volkswagen hörte, musste unwillkürlich an den Machtkampf zwischen Konzern-Patriarch Ferdinand Piëch und Konzernchef Martin Winterkorn denken. Nach dem Streit an der Spitze droht neues Ungemach, dieses Mal aber nicht in der Vorstandsetage, sondern in der Küche. Denn die VW-Autostadt wirbt mit “Vital, vegetarisch, vegan“ für ihre Restaurants. Das passt so manch einem Fleischproduzenten natürlich gar nicht. Der Schlachtkonzern Rothkötter droht mit Boykott der Fahrzeuge des Konzerns, wie “Handelsblatt.com” berichtet. Ob es der Streit um die Wurst nun tatsächlich in die Chefetage schafft, bleibt indes abzuwarten.
Das Angebot der Woche: McGrünkohl?
Mit der Hippness tut sich McDonalds ein wenig schwer. Burger und Fritten verkaufen sich schon lange nicht mehr so selbstverständlich, wie noch vor einigen Jahren. Neue Ideen müssen deshalb her. BigMac bei Kerzenschein war eine davon. In den USA bzw. im Mekka der gesunden Ernährnung (Kalifornien) testet die Burgerkette jetzt ein besonderes Lebensmittel auf der Karte: Grünkohl und Spinat. Und wer jetzt denkt, dass Grünkohl was mit Mutters Eintopf zu tun hat, irrt. In den USA erlebt das Gemüse gerade einen Megatrend als “Superfood”, berichtet “Handelsblatt.com”. Ebenfalls dort zu lesen: In allen US-Restaurants soll jetzt Frühstück rund um die Uhr serviert werden. Hört sich an wie Szene-Café: Ausgefallene Lebensmittel und Frühstück bis spät. Vielleicht klappt es dann ja bald wieder mit der Hippness.
Der Aufruf der Woche: Eine schreckliche Hochzeit
Die Hochzeit ist der schönste Tag des Jahres, sollte man meinen. Auch bei Michael und Anna sieht das auf den ersten Blick so aus. Auf der Internetseite finden sich Einladungskarte, Geschenkliste, angenehme Farben und warme Worte. Sieht man aber genau hin, wird deutlich: Irgendetwas stimmt nicht. Die Geschenkliste ist grausig und von dem Antrag wusste Anna gar nichts, sondern nur ihr Vater. Hinter der Seite steckt die Stiftung Weltbevölkerung, die mit der eindrucksvollen Aktion auf das Thema Zwangsheirat aufmerksam machen will.