Der Mobilfunkanbieter beschränkt dieses Angebot allerdings auf die Nutzergruppe der 16- bis 24-Jährigen. Diese seien besonders werbeaffin und würden sich deshalb besser als andere Altersgruppen für ein derartiges Modell eigenen, heißt es aus der Zentrale. Derzeit ist Blyk mit diesem Geschäftsansatz nur in Großbritannien vertreten. Noch in diesem Jahr wolle man auch in den Niederlanden starten, ließ das Unternehmen kürzlich verlauten. Für 2009 plane man eine Expansionswelle. Im Visier seien dabei vor allem die Märkte Deutschland, Belgien und Spanien.
„Die jungen Konsumenten interessieren sich für Informationen zu beliebten Marken und die Interaktion mit diesen – wofür sie im Gegenzug kostenlos mobil telefonieren und SMS verschicken können“, erklärt Pekka Ala-Pietilä, CEO und Mitbegründer von Blyk. Der Erfolg in Großbritannien, der an stetig steigenden Kundenzahlen abzulesen sei, beweise, dass Blyk ein funktionierendes Jugendmedium sei. „Wir hoffen nun, diesen Erfolg in weiteren Ländern wiederholen zu können“, ergänzt Ala-Pietilä.
Deutschland, Belgien und Spanien böten in dieser Hinsicht große Potenziale und Chancen für das Unternehmen. „Unsere Recherchen zeigen, dass junge Menschen in diesen Märkten positiv auf das Angebot von Blyk reagieren“, betont Ala-Pietilä. Es sei nun wichtig, gute Leute vor Ort zu finden, die die Begeisterung für diesen neuen Geschäftsansatz teilen. Diese sollten Blyk beim Ausbau zu einem wichtigen Jugendmedium im jeweiligen Land unterstützen.
Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft, sieht beim Thema Werbung via Handy noch „viele offene Fragen“. So sei etwa die Effizienz dieser Werbeform bislang noch nicht ausreichend nachgewiesen. „Entscheidend ist in diesem Zusammenhang vor allem die Frage, wie Werbung am Mobiltelefon gestaltet werden muss, um den Konsumenten effizient ansprechen zu können“, erläutert Nickel. Doch auch wenn dies gelänge, bleibe immer noch das Problem der Akzeptanz.
„Selbst bei einem kostenlosen Modell bleibt die Akzeptanz bei den Handy-Besitzern fraglich“, meint Nickel. Auch dass das Blyk-Angebot auf 16- bis 24-Jährige beschränkt ist, sei nicht unproblematisch. „Gerade Jugendliche sind in Sachen Werbung besonders kritisch. Eine Beschränkung auf bestimmte Altersgruppen beschneidet zudem die mögliche Palette an Werbeprodukten“, bilanziert Nickel.
Nach Angaben des Unternehmens Blyk fand das Geschäftskonzept in Großbritannien so schnell Anklang, dass das Jahresziel von 100 000 Kunden schon sechs Monate vor dem geplanten Termin erreicht worden war. Der Mobilfunkanbieter berichtet, mehr als 900 Werbekampagnen in Großbritannien durchgeführt zu haben, unter anderem für Kunden wie Coca Cola, Penguin, Buena Vista oder L’Oreal. Die hierbei erzielte Rücklaufquote von 29 Prozent sei ein extrem hoher Wert. Ziel des Unternehmens ist es, die Zahl der Marken, die Blyk nutzen, bis Jahresende 2008 auf 200 zu erhöhen. -pte