Gerade mal ein Monat nachdem Amazon seinen neuen Musik-Streaming-Dienst Unlimited Music in den USA gestartet hat, ist der Service auch in Deutschland und Österreich verfügbar. Und zwar ab sofort. Damit kämpft der Online-Versandhändler und VoD-Riese nun auch im hart umkämpften Musik-Streaming-Markt mit – die Konkurrenz mit Spotify und Apple Music ist groß.
Rund 40 Millionen Songs
Mit der Preisgestaltung kann sich Amazon nur geringfügig von der Konkurrenz absetzen.: Die ersten 30 Tage sind kostenlos, danach schlägt Music Unlimited mit 9,99 Euro im Monat zu Buche. Wer Amazon Prime-Mitglied ist, kommt – wenig überraschend – günstiger weg und bezahlt nur 7,99 im Monat und kann obendrein ein Jahres-Abo für 79 Euro (sprich: 6,58 Euro/Monat) abschließen. Darüber hinaus soll noch in diesem Jahr ein Familienabo für bis zu sechs Nutzer hinzukommen, das entweder monatlich (14,99 Euro) oder jährlich (149 Euro) bezahlt werden kann. Auch mit einem Angebot von rund 40 Millionen Songs dürften die meisten Musik-Streaming-Nutzer bei Unlimited Music genauso fündig werden, wie bei der Konkurrenz – klammert man exklusive Veröffentlichungen bei Apple Music oder Spotify einmal aus.
Zu starke Konkurrenz?
Richtig günstig wird es allerdings für Besitzer von Amazons Wohnzimmer-Lautsprecher „Echo“: Nur 3,99 Euro kostet der Service für sie im Monat. Allerdings gibt es einen Haken: Während sich das Angebot normalerweise plattformübergreifend nutzen lässt – sprich: via Smartphone, Tablet, SmartTV, FireTV etc. – wird der günstige Tarif an ein einziges „Echo“-Gerät gekoppelt. Wer über andere Endgeräte oder im Webbrowser streamen will, muss den Tarif umbuchen.
Auch beim Thema Qualität kann sich Unlimited Music nicht von der Konkurrenz abheben: Die Lieder sind mit 256 Kilobit pro Sekunde im MP3-Format komprimiert – wer zu wenig Bandbreite hat, büßt zusätzlich an Sound-Qualität ein. Bei Anbietern wie Tidal lässt sich Musik – gegen einen Aufpreis – hingegen unkomprimiert streamen. Dafür deckt das Portfolio mit über 40 Millionen Songs auch viele deutsche Künstler, wie etwa Udo Lindenberg oder Tim Bendzko, ab. Auch Hörspiele wie „Die drei Fragezeichen“ sind verfügbar. Darüber hinaus kommentieren im „Backstage“-Feature Künstler (aktuell u.a. Scooter und Revolverheld) die Songs ihrer Alben, ähnlich dem Audio-Kommentar eines Konzertfilms.
Unlimited Music wird es bei der starken Konkurrenz nicht leicht haben – und wohl besonders für Nutzer interessant sein, die noch keinen Musik-Streaming-Dienst abgeschlossen haben.