Wie das Handelsblatt weiter berichtet, weicht Amazon mit dem Deal von seinen bisherigen Plänen ab. Eigentlich wollte der US-Konzern die Logistik selbst organisieren und bei der Auslieferung mit mehreren Dienstleistern zusammenarbeiten. Dem unbestätigten Bericht zufolge sei das Angebot von DHL allerdings nicht zu schlagen gewesen.
Die Ansprüche des neuen Kunden
DHL qualifiziere sich zudem durch bisherige Erfahrungen im Lebensmittel-Segment. Das Unternehmen betreibt bereits unter dem Namen Allyouneed Fresh selbst einen Lieferdienst, auch für Amazon ist der Dienstleister bereits seit Jahren tätig. Die Ansprüche des neuen Kunden allerdings sind nicht gering. Amazon verfolgt das Ziel, die bestellte Ware noch am selben Tag auszuliefern – ein Vorhaben, das selbst im Programm Amazon Prime Now immer mal wieder nicht gelingt.
Mit der Lieferung am selben Tag hätte Amazon allerdings einen Vorteil gegenüber konkurrierenden Unternehmen am Markt. Als einziger deutscher Supermarkt ist derzeit die Rewe Group im Geschäft der Lebensmittellieferungen tätig. Dortige Bestellungen haben aber eine längere Lieferzeit. Rewe fährt bislang in 70 Städten in Deutschland aus.
Start ist in Berlin
Offiziell starten könnte Amazon Fresh nach Angaben des Handelsblatts zunächst in Berlin, wo das Unternehmen bereits testweise aktiv ist. Von dort aus soll die deutschlandweite Expansion stattfinden. Nahe München werde derzeit ein Logistik-Zentrum gebaut.
Was die Erfolgsaussichten von Amazon Fresh angeht, sind sich Experten uneinig. Einer im Handelsblatt zitierten Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman zufolge könnte sich der Umsatz der Lebensmittelbranche mittelfristig mindestens um sechs bis acht Mrd. Euro pro Jahr in Richtung E-Commerce verschieben.