„Wir sehen ein Ende der Umsonstkultur“, konstatiert Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret in einem Artikel in der „Welt“. Banken führen im laufenden Jahr immer mehr Gebühren für Ihre Dienstleistungen ein. Die neuen Abgaben wurden von den Banken allerdings nicht so transparent offen gelegt, wie erwartet. Meist stehen diese im Kleingedruckten auf den Internetseiten, während viele Kunden verdutzt vor dem Geldautomaten stehen und plötzlich beim Geld abheben Gebühren zahlen müsssen.
Welche Bank macht es wie?
Einige Beispiele zeigen, was und wie die Banken ihre Abgaben ändern: Die HypoVereinsbank war die erste Bank, die im Sommer 2016 ihr kostenloses Girokonto abschaffte. Die Sparda-Bank West ging einen anderen Weg und erhebt seit einigen Monaten eine Jahresgebühr von 10 Euro für das Girocard. Die Postbank hatte im vergangenen November zum ersten Mal seit 20 Jahren Kontoführungsgebühren eingeführt.
Beobachter glauben, dass Gebühren fürs Geldabheben in Deutschland zur Regel werden könnten. Professor Dirk Schiereck, Bankenprofessor an der Technischen Universität Darmstadt, sagte dem Handelsblatt, dass er mit noch mehr Nachahmern rechnet: „Geldauszahlungen sind teuer aus Sicht der Banken. Deshalb ist es für sie attraktiv, die Kunden dazu zu bewegen, mehr mit Karte oder online zu zahlen.“
Am Ende profitieren die Online-Banken. Die Direktbanken, die ohne teure Filialen auskommen und deswegen eher kostenlose Girokonten anbieten können sind zum Beispiel ING Diba oder Comdirect oder DKB. Sie haben seit Monaten einen Ansturm von Neukunden.