Von Johannes Steger
Abschied einer Unternehmerlegende
Diese Woche starb der letzte der beiden Albrecht-Brüder, Karl, in Essen. Zusammen mit seinem Bruder Theo schaffte er eine einzigartige Discounter-Marke, die Verbrauchern von Gummersbach bis Baltimore ein Begriff ist. Nach dem Krieg erkannten die Albrechts das enorme Potential, das sich in der jungen Bundesrepublik offenbarte. Alles begann mit einem kleinen Tante-Emma-Laden in einem Essener Bergarbeitervorort. Hier legten die Brüder Albrecht den Grundstein für einen weltumspannenden Milliardenkonzern. Weniger Chichi dafür günstig, kurz: Aldi. Eine Erfolgsgeschichte, die jedoch keiner der beiden Brüder gerne öffentlich zelebrierte. Die Albrechts lebten zurückgezogen, keiner suchte die Öffentlichkeit. Auch Karls Tod blieb vorerst geheim. Mit Bekanntgabe war das Medienecho dann aber gewaltig: Deutschland nahm Abschied von einer seiner letzten Unternehmerlegenden.
Der Gewinner der Woche: Facebook
Totgesagte leben bekanntlich länger. Bei Facebook von Tod zu sprechen wäre dennoch daneben, schließlich ist die Plattform das mächtigste Soziale Netzwerk der Welt und hat sich längst eine Monopolstellung erarbeitet. Dennoch gab es in der Vergangenheit immer wieder Unkenrufe, die zwar nicht ein Sterben, wohl aber eine deutliche Abkühlung des Facebook-Hypes weissagten. So etwa beim missglückten Börsengang im Februar 2012. Manch ein Kommentator nannte den damals eine Katastrophe. Die dunklen Wolken über dem Hauptsitz in Menlo Park sind aber verflogen. In dieser Woche legte Facebook seine Quartalszahlen vor. Und die sind spektakulär. Denn mit mobiler Werbung konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 61 Prozent auf 2,91 Milliarden Dollar steigern. Da wird auch Nachbarn Google mittlerweile Angst und Bange, wie „Handelsblatt Online“ berichtet.
Der Entscheid der Woche: Cannabis im Eigenheim
Es war eine gute Woche für all diejenigen, die unter starken Schmerzen leiden und deshalb Cannabis als Arzneimittel verabreicht bekommen. Denn ein Kölner Gericht entschied, dass eben jene Patienten das schmerzstillende Rauschmittel in den heimischen vier Wänden anbauen dürften. Geklagt hatten fünf Schmerzpatienten, die für ärztlich verschriebene Cannabisblüten monatlich bis zu 1.000 Euro auf den Apothekentisch legen müssen. Zu teuer für viele. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte fürchtet indes große Risiken durch den Eigenanbau der Droge. Die Satireplattform „Der Postillon“ titelte schon Rätselhafte Epidemie: Millionen Deutsche plötzlich von unerklärlichen Schmerzen befallen“. Ob es wirklich so kommt, bleibt abzuwarten.
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>> Omnichannel als Chance für den Einzelhandel in Deutschland
>>> Big Data versus Bauch: Raten Sie mal, wer gewinnt!
>>> Testimonials: Das A und O ist die Glaubwürdigkeit
Die Fakten der Woche: Skurriles zwischen Billy-Regalen
Billy, Trömsö, Poäng – bei Ikea klingen manche Möbel bekanntermaßen etwas skurril. Doch es gibt noch mehr Sonderbares, was sich da zwischen Sofa und Schrankwand abspielt. Der knapp 300 Seiten starke Katalog des Unternehmens hat zum Beispiel jährlich eine höhere Auflage, als die Bibel. In Ikea-Filialen zusammen wird alle Sekunden ein Billy-Regal verkauft. Diese und mehr skurrile Fakten hat „Handelsblatt Online“ zusammengetragen.