Messeexperte Norbert Stoek von der Unternehmensberatung Roland Berger rechne in der Branche mit einem Umsatzrückgang von 20 bis 30 Prozent und erwarte, dass die Krise heftiger ausfallen wird, als bisher gedacht. Besonders schwer hätten es derzeit Konsumgütermessen, andere Branchen könnten sich dagegen relativ gut behaupten.
Der deutsche Messeverband AUMA halte maximal ein Minus von fünf Prozent für realistisch, wohingegen der Verband europäischer Messen erwarte, dass die Messebranche von den Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise erst im zweiten Halbjahr getroffen wird. Doch für Auto-Shows wie beispielsweise die Detroit Motor Show ergäben sich aufgrund gestiegener Zahlen von Absagen bereits jetzt Schwierigkeiten. Um das weitere Bestehen würden zudem die Automessen in Tokio und Barcelona bangen.
Anders gestalte sich die Lage auf der „Bau 2009“-Messe in München, die nicht nur ausgebucht war, sondern dieses Jahr auch einen Besucherrekord verzeichnen konnte. Grund dafür sei, dass die Baubranche von zahlreichen Konjunkturprogrammen profitiert. Publikumsmessen wie „Boot“ in Düsseldorf oder die Möbelmesse in Köln leiden jedoch unter Absagen zahlreicher Aussteller und ausgebliebenen Besuchern. Über Lösungsstrategien wie verstärkter Internationalisierung oder Ausweitung des Serviceangebots werde bereits nachgedacht, bestätige Köln Messe-Chef Gerald Böse. pte
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