Wie wäre es, wenn man jeden Monat eine bestimmte Summe auf sein Konto überwiesen bekommt? Einfach so, ohne Gegenleistung. Über so ein bedingungsloses Grundeinkommen diskutieren immer mehr Menschen in Deutschland. So sagen, laut einer repräsentativen Umfrage des Cashbackportals Shoop.de, fast drei von vier Deutschen (73 Prozent), dass sie bereits vom Prinzip des Grundeinkommens gehört haben. 43 Prozent davon haben sich sogar schon intensiv damit beschäftigt. 55 Prozent haben dagegen zwar schon mal davon gehört, sich aber noch nicht weiter damit auseinandergesetzt.
75 Prozent für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens
Insgesamt trifft das Thema aber auf breite Zustimmung in der Bevölkerung. So sagt eine Mehrheit von 75 Prozent, dass sie für die Einführung einer solchen Grundsicherung wäre. Besonders hoch ist die Zahl der Befürworter eines BGE bei den 40 bis 49-Jährigen sowie 50 bis 59-Jährigen. Hier sprechen sich jeweils vier von Fünf (80 bzw. 79 Prozent) dafür aus. Und auch in den anderen Altersgruppen liegt die Zustimmung bei über 70 Prozent. Wirft man einen Blick auf die einzelnen Bundesländer, fällt auf, dass speziell im Osten Deutschlands viele Menschen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens befürworten. Besonders hoch liegen die Zustimmungswerte dabei in Sachsen-Anhalt (89 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (87 Prozent) und Brandenburg (83 Prozent). Für eine solche Grundsicherung sprechen sich sogar 100 Prozent der Bremer aus. Etwas niedriger ist dagegen die Zustimmung in den südlichen Bundesländern Hessen (67 Prozent), Saarland (67 Prozent) und Bayern (68 Prozent).
Soziale Ungerechtigkeit aufhalten vs. Faulheit der Menschen bezahlen
Als Gründe für die Einführung eines BGE überwiegen bei vielen Deutschen in erster Linie die positiven Effekte, die eine solche Grundversorgung auf die Gesellschaft haben könnte. So geben jeweils 94 Prozent der Befürworter an, dass jeder Mensch Anspruch auf wirtschaftliche Absicherung hat und dass die soziale Ungleichheit in Deutschland ohne die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens zunehmen würde. Neun von Zehn (90 Prozent) sagen zudem, dass durch ein BGE auch bisher schlecht bezahlte Jobs finanziell aufgewertet würden. Und 82 Prozent der Befürworter meinen, dass Deutschland sich als reiches Land ein Grundeinkommen durchaus leisten kann. Lediglich acht Prozent sind für ein BGE, weil sie keine Lust haben zu arbeiten.
Aber auch die Kritiker haben Argumente: So sagen immerhin 91 Prozent der BGE-Gegner, dass nicht für die Faulheit der Menschen bezahlt werden sollte. Neun von zehn von ihnen (90 Prozent) geben zudem an, dass sie es nicht einsehen, genauso viel Geld zu erhalten, wie jemand der weniger oder gar nicht arbeitet. Und 94 Prozent der Kritiker meinen, dass auch die Einführung eines Grundeinkommens nichts an den aktuellen sozialen und politischen Problemen des Landes ändern würde.
Jeder dritte Deutsche für ein Grundeinkommen von 1.000 Euro
Bei der Frage einer angemessenen Höhe eines bedingungslosen Grundeinkommens sagt jeder dritte Deutsche (34 Prozent), dass dieses bei mindestens 1.000 Euro pro Monat liegen sollte. Weitere 19 Prozent würden sogar ein BGE von monatlich 1.500 Euro befürworten. Dagegen reichen jedem fünften Deutschen (20 Prozent) auch 800 Euro pro Monat als Grundsicherung aus. Beim Blick in die einzelnen Bundesländer fällt auf, dass 75 Prozent der Bremer für ein Grundeinkommen in Höhe von 1.000 Euro sind. Diese Summe befürwortet auch die Hälfte der Schleswig-Holsteiner und auch in Brandenburg (45 Prozent) und Sachsen-Anhalt (42 Prozent) liegt der Anteil derjenigen, die für ein Grundeinkommen von 1.000 Euro pro Monat sind, relativ hoch. In Mecklenburg-Vorpommern plädiert dagegen fast jeder Dritte (32 Prozent) sogar für ein Grundeinkommen von 1.500 Euro. Genügsamer sind da schon die Menschen in Sachsen und Thüringen. Hier würde sich rund jeder Vierte (26 bzw. 25 Prozent) für ein BGE von 800 Euro entscheiden.
Über die Studie
Die repräsentative Umfrage wurde im Februar 2017 mit 1.064 Teilnehmern im Auftrag von Shoop.de vom Online-Marktforschungsinstitut promio.net mit Sitz in Bonn durchgeführt. Die repräsentative Umfrage wurde im Februar 2017 mit 1.064 Teilnehmern durchgeführt.