1. Auf den Punkt kommunizieren
Junge Leute suchen oft ungeplant nach Informationen zu möglichen Reisezielen – laut einer neuen Reisestudie von Google und TUI geschehen 69 Prozent der Smartphone-Reise-Recherchen spontan. Statt einmal in Ruhe eine Reise ausgiebig zu planen, wird mehrmals und dafür nur kurz nach relevanten Informationen gesucht. Veranstalter sollten sich auf geringe Aufmerksamkeitsspannen und kurze Visits einstellen, indem sie ihre Angebote für jüngere Zielgruppen besonders knackig gestalten, so dass alles Wichtige direkt ersichtlich ist – inklusive eines Call to Action.
2. Mobile First umsetzen – zur Information, zum Buchen und vor Ort
Endlich kommt Mobile First mehr und mehr in der Reisebranche an. Allerdings sollten nicht nur die Informationssuche und der Buchungsvorgang auf Smartphones ausgerichtet sein. Auch am Urlaubsort bieten sich unendlich viele Möglichkeiten für Kundenbindung und den Verkauf von Zusatzleistungen, zum Beispiel in Form von selbst zusammengestellten Mobile City Guides, über die Aktivitäten, Touren und Tickets für Attraktionen gebucht werden können.
3. Auf Schnappschüsse setzen
Eine Generation, die wackelige Snapchat-Videos und Reisebewertungsportale mit von Usern hochgeladenen Fotos gewohnt ist, ködert man nicht mit perfekten Katalogaufnahmen des Reiseziels oder gestellten Hotel-Szenen. Veranstalter sollten die Motive ihrer Mobile-Seiten so echt und lebendig wie möglich gestalten und auf eine etwas unperfektere Schnappschuss-Optik setzen – das wirkt moderner und viel charmanter.
4. Influencer gezielt auswählen
Auch im Reisebereich ist Influencer Marketing mittlerweile unabdingbar. Da es beim Thema Urlaub um etwas größere Investitionen geht, empfiehlt es sich besonders, auf den perfekten Fit zu achten und auf Reise-Blogs, Youtube, Instagram und Snapchat den idealen Kandidaten zu suchen, der zum individuellen Reiseangebot passt – beispielsweise jemanden, der sich auf Backpacking, Roadtrips oder Asien-Touren konzentriert, statt jemand, der ständig Reisen für verschiedene Kooperationspartner antritt. Ein gutes Beispiel für gelungenes Reise-Influencer-Marketing: die #klassenfahrtdiary-Kampagne von Herolé auf Instagram, Facebook, Twitter und Youtube.
5. Spontane Reisen ermöglichen
Wer jung und ungebunden ist, greift nicht auf Frühbucher-Rabatte zurück, sondern reist viel lieber spontan, am besten jenseits der Schulferienzeit. Reiseunternehmen und Hotels sollten somit in der Nebensaison gezielt ansprechende Angebote für die junge Generation ins Programm nehmen – und diese beispielsweise über Flash Sales, kostenlose Upgrades oder andere besondere Aktionen locken.
Zum Autor: Sebastian May hat mit Sergej Zwezich das Reise-Start-up Alcandia gegründet, eine Plattform für den Verkauf stornobedrohter Reisen von privat an privat, um eine faire Alternative zu teuren Stornogebühren anzubieten. Während und nach seines dualen Wirtschaftsingenieurwesen-Studiums war er bei Tesat-Spacecom (Airbus Group) tätig, einem Hersteller von Satellitenkomponenten – unter anderem als Produktionsleiter. Nach seinem MBA-Studium an der WHU nahm er am One Bank Leadership Program der Deutschen Bank teil, dort war er Assistant Vice President.