2022 kommen Robotaxis durch Sixt und Intel nach Deutschland

Intel-CEO Pat Gelsinger und Sixt-Co-CEO Alexander Sixt haben auf der IAA Mobility angekündigt, ab dem kommenden Jahr gemeinsam einen Robotaxi-Dienst mit selbstfahrenden Fahrzeugen in München anzubieten.
Robotaxis
Sixt und Intel bringen erstmals Robotaxis auf deutsche Straßen. (© Sixt)

Intel und Sixt wollen ab 2022 gemeinsam autonome Ride-Hailing-Dienste in München anbieten. Die Kooperation zwischen Mobileye, einem Tochterunternehmen von Intel, und Sixt, verfolge das Ziel, „Mitfahrdienste auf Basis selbstfahrender Fahrzeuge in Deutschland und anderen europäischen Ländern im Laufe dieses Jahrzehnts weiter zu skalieren“.

Fahrgäste sollen den geplanten Service künftig sowohl über die Moovit-App als auch über die Sixt App buchen können. Das autonome Robotaxi-Angebot wird in die Mobilitätsplattform One von Sixt integriert, die Dienste für Ride-Hailing, Autovermietung, Carsharing und Auto Abos in einer App vereint. Durch die Einbindung der Services von Kooperationspartnern wie Mobileye bietet die Mobilitätsplattform „One Sixt“ Kunden nach Unternehmensangaben „weltweit Zugang zu mehr als 200.000 Fahrzeugen, 1500 Kooperationspartnern, rund 1,5 Millionen Fahrern“ – und bald auch zu Robotaxi-Diensten.

Mobileye zeigt erstmals autonom fahrende Fahrzeuge

Die autonome Robotaxi-Option wird Teil des Ride-Hailing-Dienstes „Sixt Ride“ sein und wurde auf der IAA Mobility in einer Keynote von Pat Gelsinger während eines Gastauftritts von Alexander Sixt vorgeführt. Mobileye präsentierte auf der IAA außerdem erstmalig die mit den Schriftzügen Moovit AV und Sixt versehenen Fahrzeuge, die serienmäßig in Deutschland produziert und eingesetzt werden sollen. Darüber hinaus zeigte Mobileye zum allerersten Mal öffentlich sein vollintegriertes Selbstfahrsystem „Mobileye Drive“ in einem Fahrzeug, das für kommerzielle Ride-Hailing-Dienste auf Basis autonom fahrender Fahrzeuge zum Einsatz kommen wird.

Mobileye wird Eigentümer der Robotaxi-Flotte sein, die in München zum Einsatz kommt, während Sixt auf sein bewährtes Know-how bei der Bereitstellung, Wartung und dem Betrieb der Flotte zurückgreift. Zum Start in München werden die Fahrzeuge mit dem „Moovit AV“-Service sowie Sixt-Branding versehen, um Kunden die Unterscheidung zwischen dem bekannten Ride-Hailing und den Fahrzeugen der autonomen Flotte zu erleichtern.

Gesetz ermöglicht Start von Robotaxis in Deutschland

Das kürzlich in Kraft getretene Gesetz zum autonomen Fahren erlaubt den Einsatz von selbstfahrenden Fahrzeugen auf deutschen Straßen. Damit ist laut Intel und Sixt 2022 der Weg frei für erste Projekte mit Fahrgästen in Mobileye-Robotaxis auf Münchener Straßen. Die Flotte wird nach der behördlichen Genehmigung vom Testbetrieb in den kommerziellen Realbetrieb übergehen. „Durch die rasche Weiterentwicklung des Rechtsrahmens für autonomes Fahren hat Deutschland seine globale Führungsrolle für die Zukunft der autonomen Mobilität demonstriert“, sagte Intel-Chef Gelsinger. „Ohne dieses neue Gesetz wäre es uns nicht möglich, im nächsten Jahr den Robotaxi-Betrieb in München aufzunehmen.“

Die Zusammenarbeit von Mobileye und Sixt ist der erste bekannte kommerzielle Robotaxi-Service eines Technologieanbieters und eines Mobilitätsdienstleisters. „Diese strategische Kooperation ist der nächste Schritt beim Ausbau unserer integrierten Mobilitätsplattform One und unterstreicht die Entwicklung unseres Unternehmens zum führenden Anbieter innovativer und digitaler Premium-Mobilität“, sagte Alexander Sixt.

(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.