2010 soll in Berlin eine neue „Popkomm“ auftauchen

Im September wird es aufgrund zu geringer Anmeldezahlen keine „Popkomm“ in Berlin geben. Mit diesem drastischen Signal will die Musikbranche laut Informationen des Handelsblatts zudem gegen Internetpiraterie protestieren. Allerdings trügen auch wirtschaftliche Probleme zur Entscheidung bei.

„Die digitale Krise schlägt voll auf die Musikwirtschaft durch. Viele Unternehmen können es sich wegen des Diebstahls im Internet nicht mehr leisten, an der Popkomm teilzunehmen“, sagt Dieter Gorny, Messegründer und Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie. Mit der ursprünglich für den 16. bis 18. September 2009 geplanten „Popkomm“ verliere die Branche eine ihrer wichtigsten Messen. Außer der Ausstellung würden auch der Kongress und das Musikfestival abgesagt. Größere Musikunternehmen könnten die illegalen Downloads laut Gorny noch wegstecken, kleine, die mit 95 Prozent auf der Popkomm in der Mehrzahl seien, hingegen nicht: „Wir wollen ein Zeichen setzen, dass die Politik nun endlich handeln muss, um den Diebstahl geistigen Eigentums im Netz zu stoppen.“ Wenn noch länger gewartet würde, stünden Arbeitsplätze auf dem Spiel und ginge die kulturelle Vielfalt verloren.

Das Interesse habe sich bereits im vergangenen Jahr leicht verringert, wobei zu dem Zeitpunkt mit 14 000 Fachbesuchern rund 1000 Fans weniger die Messe mit 843 Ausstellern besuchten. Für 2009 hätte noch einmal mit 40 bis 50 Prozent weniger Fachbesuchern gerechnet werden müssen. Zur Rettung der Marke „Popkomm“ sei daher beschlossen worden, die Messe ein Jahr auszusetzen, sodass der Branchentreff 2010 mit einem veränderten Gesamtkonzept neu an den Start gehen könne. Der Standort Berlin stehe dabei laut Gorny nicht zur Disposition. 2009 hätte sie Veranstaltung von den Berliner Messehallen in die Innenstadt ziehen sollen. Mit den Hallen der „Station-Berlin“ in der Nähe des Potsdamer Platzes sei ein neuer Veranstaltungsort gefunden worden.

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