Das kleine Budget investierte Fleig, der sein Gesicht für den Test hergab, in Bots und Fake-Follower. So trieb er innerhalb eines Monats seine Follower-Zahlen von rund 600 auf über 23.000. Die Arbeit übernahm dabei überwiegend der Bot, der dafür noch häufig auf kostenlose Stockfotos aus dem Web zugriff. So postete der Bot für Fleig angeblich sein Essen aus einem hippen Restaurant in Berlin, während er in Wahrheit im regnerischen Köln im Auto saß.
Das einzige, bei dem die Reporter wirklich selbst aktiv wurden, war die Akquise. Insgesamt 40 Unternehmen schrieben sie an und fragten nach Kooperationsmöglichkeiten. Das Ergebnis waren – bereits nach vier Wochen – 19 Zusagen, die es auf einen Gesamtwert von 2.900 Euro brachten.
Der zwölf Minuten lange Film zum Experiment, veröffentlicht auf dem YouTube-Kanal #WDR360, zeigt anschaulich, wie vorsichtig man mit vermeintlichen Social-Media-Erfolgszahlen insbesondere auf Instagram sein muss – und wie blauäugig Unternehmen so genannte „Influencer“ für ihre Zwecke einkaufen, egal ob deren „Erfolge“ echt sind oder nicht.
Die Ergebnisse und Erfahrungen der Reporter bilden die Basis für einen kleinen Instagram-Influencer Thementag bei 1Live. So beschäftigt sich die junge WDR-Welle den gesamten Mittwoch über mit diesem Schwerpunkt.