Christian Senger wird seine Posten als Leiter der gerade erst gegründeten Software-Einheit „Car.Software.Org“ sowie als Digitalvorstand der Kernmarke VW verlieren. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise. Angeblich habe es interne Unstimmigkeiten zwischen Senger und „einigen Fraktionen“ gegeben. Zudem hätten Softwareprobleme bei den Modellen ID.3 und Golf 8 für Unruhe gesorgt.
Laut „Handelsblatt“ soll Senger, der 2016 von Continental gekommen war, allerdings im VW-Konzern bleiben. Derzeit werde nach einer neuen Aufgabe für ihn gesucht. Volkswagen lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters ab.
Der bisher von Senger bekleidete Posten als Softwarechef ist zentral für die Entwicklung neuer Elektrofahrzeuge. Volkswagen will die Hoheit über die Software übernehmen, um nicht in Abhängigkeit von Google oder Apple zu geraten. Als neuer Top-Manager für die Digitalisierung im Volkswagen-Konzern gilt der im April angetretene Audi-Chef Markus Duesmann. Auch die im Januar gegründete Einheit „Car.Software.Org“, die rund 10.000 Stellen umfasst, ist strukturell im Audi-Entwicklungszentrum in Ingolstadt angesiedelt.
Traton, MAN, Skoda, CEO Diess: Veränderungern im Top-Management
In den Führungsgremien innerhalb des Wolfsburger Automobilkonzerns gab es in den vergangenen Wochen diverse Veränderungen. Erst Anfang Juli wurde bekannt, dass Andreas Renschler, Chef des börsennotierten Lkw- und Busgeschäfts von Traton, sowie Joachim Drees, Vorstandsvorsitzender der Münchner Tochter MAN, von den Ämtern abtreten sollen.
Zudem muss Bernhard Maier zum 31. Juli das Amt als Vorstandsvorsitzender der VW-Marke Skoda niederlegen. Er leitet die Marke seit November 2015.
Selbst Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess war zwischenzeitlich in Bedrängnis geraten, musste letztlich aber nur die Führung der Kernmarke VW abgeben.